Samstag, 27. Januar 2018

[Rezension] Terror - Dan Simmons



01.12.2008 ¦ HEYNE ¦ 992 Seiten ¦ TB ¦  Deutsch ¦ 10,99€  ¦Historischer Roman¦ Seefahrt ¦ The Terror (englisch)

1945 startete Sir John Franklin seine Expedition zur Durchquerung der Nordwestpassage. Im Auftrag der Royal Navy startet er mit zwei Schiffen, der HMS Terror und der HMS Erebus mit insgesamt 130 Mann, darunter Kapitän Francis Cozier. Durch diese Expedition erhoffen sich die Männer Ruhm und Ehre. Doch schon bald frieren sich mitten auf dem Atlantik im Packeis ein und müssen dort bei minus 70 Grad überwintern. Die Lebensmittelrationen und die Kohlevorräte neigen sich dem Ende zu. Das Packeis droht die Schiffe zu zerquetschen. Dazu kommt das weiße Monster aus dem Eis.
Drei Jahre lang kämpfen die Männer um ihr Überleben mitten im Eis.

Dan Simmons hat in seinem 992 langen Wälzer historische Fakten mit einer interessanten Story, gespickt mit Horrorelementen, verbunden.
Zu Beginn der Geschichte weiß der Leser bereits wie die Expedition endet. Die HMS Terror und die HMS Erebus sind nie zurückgekehrt – wie es dazu kam ist nicht bekannt und wird fiktiv und schonungslos von Dan Simmons beschrieben.

Der langsame und ausführliche Schreibstill passt perfekt zur Geschichte und macht den schier untertäglichen Überlebenskampf der Besatzung der beiden Schiffe der Royal Navy deutlich.
Es werden einige Begriffe aus der Schifffahrt verwendet, die der Leser im Glossar nachlesen kann.
Dies mag nicht jedermanns Sache sein, doch verleiht der ganzen Handlung Authentizität.
Die Erzählerperspektive wechselt sich von Kapitel zu Kapitel ab und wir erleben verschiedene Sichtweisen der einzelnen Akteure. Insbesondere bekommen wir Einblick in die Gedanken und Tagesabläufe von den Kapitänen Sir John Franklin und Francis Cozier.  Auch mit den Gedanken der Besatzungsmitglieder, Leutnant Irving und dem Eislotsen Blanky und diversen anderen.
Neben den unterschiedlichen Erzählperspektiven bekommen wir Tagebucheinträge des Assistenzarztes Goodsir geboten, eine besondere Abwechslung, denn dadurch bekommt der Leser Einblick in die Behandlungen des Arztes. Neben der Seefahrer-Krankheit Skorbut, werden auch detaillier Operationen an Besatzungsmitgliedern geschildert, die durch Unfälle schwere Verletzungen erleiden.
Das Monster im Eis ist von Beginn bis Ende des Buches ein sehr präsenter Bestandteil der Ängste der Besatzungsmitglieder. Doch das Monster ist nur eine Angst und Gefahr von vielen. Die Zeit spielt gegen die Mannschaft und untereinander herrscht Eifersucht und Habgier.

Die Geschichte ist spannend und rund. Es hat Spaß gemacht sie zu lesen und das ein oder andere Mal ist mir ein Schauer über den Rücken gelaufen.
Wer Spaß an historischen Geschichten und Interesse an der Seefahrt hat, sollte sich dieses Buch unbedingt anschauen.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.





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